FAQ Sturzpass

  1. Wozu dient die Sturzpass-App und wozu kann ich sie nutzen?
  1. Wie funktioniert die Sturzpass-App?
  1. Was für eine Studie führen Sie durch und warum?
  1. Welche Daten werden erhoben und was passiert damit?
  1. Kann ich meine Daten übertragen, wenn ich ein neues Handy habe?
  1. Weitere Fragen?

 

1. Wozu dient die Sturzpass-App und wozu kann ich sie nutzen?

Die Sturzpass-App wurde in Zusammenarbeit des Instituts für Arbeitswissenschaft der RWTH Aachen und dem Universitätsklinikum Aachen entwickelt und ist eine Weiterführung der bereits existierenden Papierversion des Aachener Sturzpasses. Der Sturzpass bietet Ihnen die Möglichkeit, mit Hilfe von zwei verschiedenen Selbst-Tests Ihr individuelles Sturzrisiko zu überprüfen und dann einzuschätzen. Die Tests sollten mit gewissem zeitlichem Abstand von 2-3 Monaten wiederholt werden, damit Sie überprüfen können, ob sich eine Änderung ergeben hat. Sollten Sie eine Verschlechterung feststellen, ist es empfehlenswert, einen Arzt aufzusuchen.

Wichtig: Die Tests sowie die abschließende Selbsteinschätzung ersetzen keinesfalls eine ärztliche Untersuchung. Sie sollen Ihnen lediglich Orientierung bieten. Wir empfehlen Ihnen, Ihre Daten in regelmäßigen Abständen Ihrem Hausarzt vorzulegen, um ein mögliches Sturzrisiko frühestmöglich zu erkennen. Sollten Sie sich dennoch unsicher fühlen, beraten wir Sie gern in der Sturzprävention und Alterstraumatologie Sprechstunde der Uniklinik Aachen (0241 80-0).

 

2. Wie funktioniert die Sturzpass-App?

Die App beinhaltet zwei Arten von Selbsttests, sowie eine Selbsteinschätzung Ihres Sturzrisikos. Nach der Installation der App werden Sie gefragt, ob Sie an unserer anonymen Studie teilnehmen möchten und uns damit unterstützen, das Sturzrisiko von Menschen und den Umgang mit dieser Selbsteinschätzungs-App wissenschaftlich zu erforschen. Sollten Sie nicht an dieser Studie teilnehmen wollen, antworten Sie bitte im Rahmen der ersten Nutzung der App auf die entsprechende Frage mit „Nein”. Sollten Sie im Laufe der Nutzung feststellen, dass Sie uns doch bei der wissenschaftlichen Weiterentwicklung unterstützen möchten, können Sie Ihre Daten über das Menü jederzeit anonym an uns schicken. Auch wenn Sie uns nicht unterstützen steht Ihnen dennoch die App vollständig zur Verfügung. Im Anschluss an die Ihre Entscheidung zur Teilnahme an unserer Studie, werden Sie zum Selbsttest weitergeleitet. Dort können Sie die Selbsteinschätzung Ihres Sturzrisikos eigenständig starten:

Selbst-Test 1 beinhaltet zehn Fragen rund um Ihren Gesundheitszustand und Ihre häusliche Umgebung. Je mehr Fragen Sie mit „Ja“ beantworten desto größer ist Ihr Sturzrisiko.

Selbst-Test 2 stellt einen Test mit einem Partner dar. Dieser misst mit Hilfe der App, wie lange Sie freihändig stehen können. Können Sie 10 Sekunden oder länger im freien Stand verharren, haben Sie bestanden. Bei weniger als 10 Sekunden haben Sie wahrscheinlich ein erhöhtes Sturzrisiko.

Selbsteinschätzung: Nach Durchführung der beiden Selbst-Tests tragen Sie auf einer Skala von 0 bis 10 ein, wie hoch Sie Ihr Sturzrisiko einschätzen. Bei fünf oder mehr Punkten empfehlen wir eine ärztliche Untersuchung.

Studienteilnahme: Sollten Sie sich dafür entscheiden, an unserer anonymen Studie teilzunehmen, werden wir Sie bitten, zusätzliche Angaben (wie z.B. Geschlecht und Alter) zu tätigen, um eine wissenschaftliche Auswertung der Sturzpassnutzung zu ermöglichen. Diese zusätzlichen Daten werden vollkommen anonym erhoben und werden den geltenden deutschen Datenschutzbestimmungen entsprechend gespeichert.

 

3. Was für eine Studie führen wir durch und warum?

Unsere Forschungsgruppe „Human Factors Engineering and Ergonomics in Healthcare” (übersetzt: Menschliche Faktoren bei Technik und Benutzung in der Gesundheitsvorsorge) forscht an zielgruppenspezifischen Mensch-Technik-Interaktionen für telemedizinische Systeme und Dienstleistungen, die dabei unterstützen, ältere und sehr alte Personen in die gesundheitliche Versorgung zu integrieren. In der interdisziplinären Forschungsgruppe arbeiten Forscher aus den Ingenieurwissenschaften, der Psychologie, der Informatik und der Medizin zusammen.

Unser Ziel ist es, dass Menschen längerfristig selbstbestimmt und unabhängig in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung leben können. Im Besonderen möchten wir die Therapietreue und Akzeptanz bei der Integration telemedizinischer Systeme und Dienstleistungen in die Gesundheitsprozesse mittels alternsgerechter Benutzungsschnittstellen steigern. Dabei ist es unser Anliegen, fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse zur Benutzung und Bedienbarkeit von moderner und telemedizinischer Technik unter Berücksichtigung des fortschreitenden Alters des Benutzers zu sammeln. Ihr eigenständiges Einschätzen und Managen des Sturzrisikos ist ein spannender Forschungsgegenstand. Durch die bereits tausendfache Verteilung der Papierversion dieses Sturzpasses, liegen bereits erste regionale Ergebnisse vor. Mit Hilfe dieser App wollen wir nun deutschlandweit auf die Thematik aufmerksam machen und Ihnen die Möglichkeit geben, sich zum Thema Sturz zu informieren und zu sensibilisieren.

 

4. Welche Daten werden erhoben und was passiert damit?

Im Falle dessen, dass Sie sich für eine Teilnahme an unserer Studie aktiv entschieden haben, werden die nötigsten relevanten Informationen zu Ihrer App-Nutzung in anonymer Form erfasst und unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten von uns ausgewertet. Zu diesen Daten gehören beispielsweise die Häufigkeit der Nutzung der App, wie lange sie genutzt wurde und andere Daten zu Ihrem Nutzungsverhalten. Diese Daten werden anonym erfasst und beschränken sich ausschließlich auf unsere App.

Die Daten werden so erhoben, dass keine Rückschlüsse auf Ihre Person möglich sind. Die Übertragung der anonymen Daten erfolgt verschlüsselt.

Die Erhebung und die Art des Umgangs mit Ihren Daten, wurde in Zusammenarbeit mit dem Datenschutzbeauftragten der RWTH Aachen und der Uniklinik der RWTH Aachen entwickelt und im Verfahrensverzeichnis 175-15 unter Aufsicht des Datenschutzbeauftragten der RWTH Aachen genehmigt. Die damit verbundene Prüfung richtete sich nach den gesetzlichen Bestimmungen zum Datenschutz, der Deklaration von Helsinki und den Ethischen Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Psychologie e.V.

 

5. Kann ich meine Daten übertragen, wenn ich ein neues Handy habe?

Eine Exportfunktion der Daten steht Ihnen in Form des E-Mailversands der Risikoeinschätzungen zur Verfügung. Eine Importfunktion ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorgesehen. Sollten Sie Ihre exportierten Daten nicht selbst verwalten wollen, können Sie diese auch Ihrem Hausarzt zukommen lassen, mit der Bitte, diese Ihrer Krankenakte beizulegen.

 

6. Weitere Fragen?

Sollten Sie noch weitere Fragen haben, dann können Sie uns per E-Mail an HFE2H@iaw.rwth-aachen.de erreichen.